Freitag, 29. Juni 2012

Offener Brief an Ole Nydahl



Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird.
 Albert Schweitzer     
                                                                                                                               




Bisher habe ich auf meinem Blog nicht geschrieben, dass ich Sie wegen schwerer Körperverletzung angezeigt habe.


Ich habe nicht geschrieben, dass das Ermittlungsverfahren, und es gab ein durchaus Ernsthaftes, eingestellt wurde.


Und ich habe auch nicht geschrieben, dass dieses Ermittlungsverfahren gegen Sie nach meiner Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft wieder aufgenommen worden ist. Offensichtlich war diese, anders als der Staatsanwalt, der das Verfahren eingestellt hat, der Auffassung, es gebe ein öffentliches Interesse an weiteren Ermittlungen. 

Und um der Wahrheit hier die Ehre zu geben, muss ich jetzt berichten, dass das Ermittlungsverfahren schon wieder eingestellt wurde, mit einer interessanten Begründung. Ich kann den Oberstaatsanwalt verstehen, der die geschrieben hat, ich an seiner Stelle hätte das womöglich auch getan, es gibt bisher weltweit keinen Fall wie diesen. Nichtsdesto trotz werde ich wieder Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft einlegen.


Der Ausgang ist völlig offen. Ich wünsche mir selbstverständlich ein Verfahren gegen Sie, und das nicht aus Gründen persönlicher Rache, ich habe Ihnen längst verziehen, sondern aus politischen, oder sagen wir besser, sektenpolitischen Gründen. Ich will, dass die geheimen Praktiken des tantrisch-tibetischen Lamaismus justiziabel werden, dann, wenn sie so verheerende Folgen haben, wie es hier beschrieben wird:


"Die Praxis der Sechs Yogas Naropas setzt, bedingt durch ihre äußerst kraftvollen, energetischen Emanationen, also ihre spezifischen Entfaltungswirkungen und vor allem ihre weitreichenden Folgen, ein hohes Maß an meditativer Fähigkeit und spiritueller Kenntnis voraus.

(Das hatte ich alles nicht. Ich hab zwar gern meditiert, doch für die ganzen Nöndro-Übungen und was es sonst noch so Alles gibt, war ich viel zu faul. Warum soll jemand sich so quälen!)

Der Versuch, die Sechs Yogas insgesamt oder auch nur teilweise durchzuführen, ohne entsprechende Grundlagen, Anleitungen und Hilfestellung zu haben, ist zwar möglich, kann aber mitunter zu schwerwiegenden und möglicherweise irreversiblen physischen und psychischen Komplikationen führen." 
Zitiert nach Wikipedia



Das ist meine Mission. Wenn es die Ihre ist, das, was Sie für die edle Lehre Buddhas halten, hier in Europa zu verbreiten, so ist es meine, mit aller Kraft und Beharrlichkeit dem entgegenzutreten. Und zwar nicht, wie manche glauben möchten, allein bezogen auf den von Ihnen zur Marke gemachten "Diamantweg" und auf Sie in Ihrer Funktion als Guru, sogar als Mahasiddha, wie Sie es mir gegenüber einmal äußern ließen, sondern ausnahmslos auf Alle, die diese geheimen Praktiken des tantrisch-tibetischen Lamaismus so anwenden, dass Andere beschädigt werden an Leib und Seele.


Unsere Gesellschaft begründet sich auf Werten der christlich-humanistischen Tradition, die in die Aufklärung mündete und mit ihr die Unveräußerlichkeit der Menschenrechte brachte. Das wissen Sie so gut wie ich, Sie kommen aus dieser Tradition. Doch kaum ist jemand dazu in der Lage, sich vor Ihren Augen unsichtbar zu machen wie Lepön Tzechu bei Ihrer ersten Begegnung, schmeißen Sie das Alles über Bord und wenden sich dem Magischen, dem Geheimnisvollen, dem sexuellen Versprechen, dem vermeintlich Mächtigen, der Macht über Frauen zu. Das liegt offensichtlich in Ihrer Persönlichkeit begründet. Sie sind in meinen Augen ein Junkie solcher Art von Drogen.


Wollen wir darum wetten, wer von uns Beiden zuerst ins Gefängnis geht?  Spielen Sie doch ein bisschen mit mir! So wie damals in Leverkusen, als wir uns begegneten, Sie mich auf den Mund küssten und sagten: Gut gespielt, Schatz. Das waren noch Zeiten! Ja, ja, die Maha-Mudra, was ist nur aus ihr geworden?


Ich setze mal auf mich; denn durch die einstweilige Verfügung, die Sie gegen mich erwirkt haben, bin ich bei jedem kleinsten Verstoß dagegen von Arrest bedroht. Ihr Anwalt, ob er wohl ein klitzekleines Bisschen wütend auf mich ist, oder Andere aus Ihrer Truppe studieren ja wie besessen meinen Blog. 


Und da ich eine Frau bin, die für die Wahrheit und ihre Überzeugung immer Alles hinein gibt, ginge ich dafür selbstverständlich auch ins Gefängnis, ich kann mich ja überall wohlfühlen und meinen Blog von dort aus weiterführen. Wie sich das liest: Ehemalige Schülerin auf Antrag Ole Nydahls und seines Anwalts im Gefängnis! Wäre das etwas für Ihren "Heiligenschein"? Das überaus Pikante daran ist, Sie müssten für meinen Aufenthalt im Arrest selbst bezahlen, das Gericht würde die Kosten als Vorschuss von Ihnen haben wollen, es wären pro Tag etwa 100 EU. Wo Sie doch so ein Geizkragen sind! Und ich hoffe mal, Sie zahlen das dann auch aus Ihrer Privatschatulle und missbrauchen nicht die Spendengelder, die Ihnen doch so massenhaft zufließen, dafür.


Ich finde das Alles wunderbar, ganz wunderbar. Sie nicht? Wie heißt es doch: Immer Alles rein sehen!




Liebe Grüße,  auch um der guten Zeiten willen, die ich einmal bei Ihnen hatte, als beseeltes Naivchen, das ich damals war,

Marte-Micaela Riepe

P.S.: Lesen Sie in der nächsten Zeit einmal aufmerksam meine überarbeiteten Posts. Der arme Karmapa! Sie haben es ja so gewollt, machen Sie das mit Ihrem "Chef" aus. Sie wollten wohl zuerst Ihre eigene Haut retten, so gut es eben geht. Wie könnte man solch ein Verhalten nennen? Richtig. Und einen Teil der Wahrheit kann ich immer noch erzählen.



Mittwoch, 27. Juni 2012

Sexuelle Nötigung, versuchte Vergewaltigung und okkulte Praktiken durch hohe tibetische Lamas




Als das Buch "Der Schatten des Dalai Lama" von Victor und Victoria Trimondi erschien, wurden die Autoren mit Drohungen, Spott und Häme überschüttet. Letzteres ist auch heute noch unter Buddhisten gleich welcher Schule üblich, wie ich unlängst auf dem DBU-Forum lesen konnte. Ich hätte hier gern einige Zitate daraus zum Besten gegeben, doch leider funktioniert das Forum nicht mehr.

Heute werden ihre Ergebnisse in vielen Forschungsarbeiten zitiert und die zahlreicher werdenden kritischen Auseinandersetzungen mit dem tibetischen Lamaismus berufen sich auch auf ihre Analysen.

Hier möchte ich drei Rezensionen von Frauen zu diesem Buch veröffentlichen, die bei Amazon erschienen sind. Sie zeigen einerseits, wie wichtig dieses Buch für die Opfer des Lamaismus ist - da kann die sogenannte Ethik-Kommission des DBU ruhig weiter ihre Verdrängungsmechanismen aufrecht erhalten, sie wird ohnehin völlig bedeutungslos sein, was die Aufklärung von Übergriffen auf Schülerinnen der Lamas und Ringpoches angeht - und andererseits, mit welchen brutalen und zugleich perfiden Methoden sie zu sexuellen Kontakten mit ihren sogenannten Lehrern genötigt wurden.

http://www.amazon.de/product-reviews/3491724074/ref=cm_cr_pr_btm_link_1?ie=UTF8&showViewpoints=0


Gut recherchiert, hätte leider aber besser Insider/in verfasst, 21. August 2009
 EINE KUNDIN (Hamburg)

Rezension bezieht sich auf: Der Schatten des Dalai Lama. Sexualität, Magie und Politik im tibetischen Buddhismus (Gebundene Ausgabe)
Leider sind die in diesem Werk dargestellten Sachverhalte nicht-praktizierenden Tantrikern nur sehr schwer schriftlich zu vermitteln, dies kann dazu führen, dass man das in diesem Buch Zusammengefasste schnell für einseitige, fehlgeleitete Kritik hält, insbesondere dann, wenn man die Wirksamkeit bestimmter Vajrayana-Techniken nicht aus eigener Erfahrung kennt.

Dass insbesondere die Person des 14. Dalai Lamas, die in der Öffentlichkeit aus Unwissenheit oder anderen Motiven heraus, sehr einseitig positiv dargestellt wird, in diesem Werk, leider überwiegend nur durch Andeutungen, in ein realistischeres Bild zu rücken versucht wird, ist verdienstvoll und notwendig.


Es sollte jedem klar sein, dass man seine, meist aus der Mahayana Tradition stammenden, offiziellen Verlautbarungen, nicht als Gegenargument nehmen kann, so ganz nach dem Motto, der Dalai Lama redet doch immer von Toleranz, Liebe und Mitgefühl u.s.w., im Buch geht es um knallhartes Vajrayana, mit eben allem was dazu gehört: Gewalt, Sex und Magie.


Dies ist eine vollkommen andere Welt, mit anderen Gesetzen und Wertvorstellungen, und die meisten Menschen, die damit nicht vertraut sind, können sich deshalb auch mit Recht nicht vorstellen, warum nun ausgerechnet der Dalai Lama so "böse" sein soll, er ist doch immer so lieb und friedlich... .


So ist es beispielsweise sehr wohl möglich, historische Ereignisse mithilfe magischer Praktiken zu induzieren, und hier ist natürlich bei einer Person, wie der des 14. Dalai Lamas, der bei vielen älteren Schülern des Vajrayana für seine, vermutlich teilweise wohl auch durch unterdrückte homophile Tendenzen bedingte, ausgeprägte Neigung für Uniformen beispielsweise der Schutzstaffel und faschtistoide Symboliken  bekannt ist, sehr schnell Gefahr im Verzug.


Es ist eben kein Versehen, wenn er ausgerechnet in Nürnberg äussert, dass er als Kind Nazigrössen als sehr attraktiv empfand, oder er in einem Interview lächelnd darauf hinweist, dass wenn der Dalai Lama in einer späteren Inkarnation einmal Massenmörder wird, er als der Grösste von allen in die Geschichte eingehen wird.


Der Umstand, dass es der buddhistischen Gemeinschaft bis heute leider nicht gelungen ist, aus sich selbst heraus, die im Buch aufgezeigten Probleme zu benennen und Abhilfe zu leisten, wird aber erst verständlich, wenn man bedenkt, dass viele Praktizierende, selbst wenn sie wie beispielsweise die Autorin dieser Zeilen, 20 Jahre oder länger Erfahrungen mit buddhistischer Meditationspraxis haben, keinesfalls notwendigerweise die hier dargestellte Kritik wirklich verstehen können, einfach weil sie viele Dinge nicht aus eigener Anschauung kennen und somit liegen oftmals auch gar keine niederen Absichten vor, wenn von diesem Personenkreis die in diesem Buch dargestellten Zusammenhänge als irrelevant zurückgewiesen werden.


Die meisten Praktizierenden das Vajrayana, und insbesondere des Kalachakra Tantras, werden ausserdem zusätzlich durch Schweigegelübde und Eide auf den Vajrameister von einer kritischen Auseinandersetzung mit problematischen Inhalten abgehalten, deren Notwendigkeit ihnen wie gesagt oft auch gar nicht bewusst ist.

Auch sollte nicht vergessen werden, dass sich InsiderInnen, die öffentlich Kritik am Lamaismus und insbesondere am 14. Dalai Lama äussern, nicht unerheblicher Gefahr aussetzen und sehr schnell Opfer verschiedenster Einschüchterungsversuche - davon kann ich ein Lied singen, doch das werden sie in meinem Fall nicht erreichen, die Bloggerin -  durch die sonst so vorbildhaften Vajrageschwister werden können.


Sehr bedenklich ist allerdings, dass von Seiten der Theravadins und Mahayana Buddhisten fast keinerlei nennenswerte Kritik am Kalachakra Tantra geäussert wird, - es gibt Ausnahmen, wie hier

http://tantrismuskritik.blogspot.de/-

 und der Dalai Lama sogar noch von der Deutschen Buddhistischen Union (in der Personen durchaus die weiter oben beschriebenen Problematiken kennen) ausgerechnet nach Deutschland eingeladen wird.

Dies sollte man besser unwürdigeren Personen wie beispielsweise Roland Koch überlassen, der wahrscheinlich auch weniger Bedenken gegen die Freunde des Dalai Lamas wie Miguel Serrano ("esoterischer Hitlerismus") und Shoko Asahara ("Giftgasguru") vorbringen würde, als einige "uneinsichtige" Buddhisten dies tun.

Das Buch enthält viele einzelne Aspekte, die bei rechtem Licht betrachtet noch erheblich gravierendere Auswirkungen auf das Schicksal Einzelner und der Weltgemeinschaft hatten und haben werden, als die darin ausgeführten, aber dies ist den Autoren nicht anzulasten, da sie das System eben nicht von innen kennen, und sich deshalb das ganze Schlamassel gar nicht ausmalen können, und ausserdem mit "Hitler, Buddha, Krishna" einen 2.Versuch wagten, Zusammenhänge aufzuzeigen, die in Zukunft nur noch schwer zu ignorieren sein werden.

Obwohl in der Dimension sicher nicht vergleichbar, sind auch meine persönliche Erfahrungen mit dem Lamaismus über weite Strecken problematisch gewesen:

In meinem Fall ging es beispielsweise um sexuellen Nötigung, versuchte Vergewaltigung und schwere Körperverletzung durch einen sehr "hohen" Lama.( auch ein sehr "guter Freund" des Dalai Lama ).

Obwohl ich sämtliche buddhistische Lehrer, die mir bekannt sind oder waren, auf die Verfehlungen hinwies, wurde entweder entgegnet, dass der Täter schlicht zu mächtig seien (also Angst vor Magie), es möglicherweise etwas mit meiner Herkunft! zu tun habe oder aber schlicht, dass ich ja Muslima werden könne, wenn mir etwas nicht passe.

Nachdem ich nichstdestotrotz nicht bereit war zu schweigen und längst alle Gelübde zurückgegeben hatte, also diesem Sangha gar nicht mehr angehörte, musste ich in der Folge feststellen, dass ich sogar noch als Opfer mit völlig fadenscheinigen Argumenten für das mir Zugestossene verantwortlich sei und, wie mir von einigen Wenigen übermittelt wurde, es gar noch als besonders verdienstvoll hingestellt wurde, Gewalt gegen mich und meine Familie anzuwenden, wobei es einige geradezu als Sport anzusehen scheinen, das Strafgesetzbuch mit Füssen zu treten.

All dies zeigte mir, dass hier offentsichlich niemand davon ausgeht, dass Missbrauch und kriminelles Verhalten jemals wirklich ernsthaft geahndet werden, der Lama lehrt noch heute vor grossem Publikum anstatt endlich seiner Verurteilung entgegenzusehen, auch und vor allem weil keine/r bereit war, als Zeuge auszusagen, und wer hier seine Hoffnung auf einzelne Personen setzt, mögen sie sich in der Öffentlichkeit auch noch so gut zu verkaufen wissen, sollte sich nicht wundern, wenn auch er oder sie eines Tages bitter entäuscht wird.

Sehr wohl kritikwürdig finde ich den Umstand, dass die Autoren nicht hinreichend zwischen Buddhismus und Lamaismus zu unterscheiden vermögen, ausserdem könnte der Ton etwas weniger reisserisch und bewegt sein und an mancher Stelle könnten sie auch durchaus etwas stringenter argumentieren, wer allerdings angebliche falsche Quellenangaben moniert, sollte sie schon zu benennen wissen und nicht das Buch als ganzes als unseriös hinstellen.

Auffällig ist auch, wie oft zum Boykott des Buches aufgerufen wird, warum erzwingt keiner eine Gegendarstellung oder widerlegt einfach die Thesen, noch auffälliger ist für mich, dass nun als Reaktion auf dieses Buch auch von lamaistischer Seite (A.Berzin sei hier genannt) die unumstösslichen Fakten eingeräumt und zu relativieren versucht werden, mit dem Ergebnis, dass nun endlich zugegeben wird, dass es sehr wohl zu dem im Buch geschilderten Krieg gegen Nicht-Lamaisten kommen wird, und dass eben auch die Ermächtigungen in das Kalachakra Tantra die Vorbereitung auf diesen darstellen, nicht umsonst beinhalten die Gelübde zum Beispiel das Töten von Kindern und wehrlosen Personen neben anderen, für Buddhisten, Demokraten und jeden Menschen, der halbwegs bei Trost ist, zutiefst verabscheuungswürdigen Vergehen.

Nichstdestotrotz ist das Buch ein erster Schritt und vor allem eine Sammlung von Indizien, die etwas gescheitere Menschen von voreiligen Schritten in ein mentales Mittelalter abzuhalten vermag, auch wenn sie dafür streckenweise schon etwas guten Willen mitbringen sollten.

Das die Autoren aus niederen Beweggründen handeln oder schlicht von Hass geleitet sind, ist absurd für jeden, der das Buch vorurteilsfrei liest, manchmal scheinen sie vielleicht etwas überfordert zu sein, da die Wirksamkeit magischer Praxis in der westlichen Welt überwiegend unbekannt ist und das theoretische Fundament, auf dem Magie aufbaut, in den uns bekannten Wissenschaften, noch nicht errichtet ist.

Leider ist dieses Buch meist nur noch zu horrenden Preisen erhältlich, immerhin gibt es aber auf der Homepage der Autoren die englische Ausgabe und ausserdem mit dem Werk "Und der Dalai Lama lächelte" von Bruno Waldvogel-Frei eine günstigere Zusammenfassung.

Jedem, der sich mit der Problematik eingehender beschäftigen möchte, sei an dieser Stelle eine Internetrecherche an Herz gelegt, zur Kritik erfahrender Praktizierender an der Person des 14. Dalai Lama und zu der Inkompabilität des Tantrismus mit dem eigentlichen Buddhismus, dessen Begründer, Shakyamuni Buddha, viele Empfehlungen gab, die die tantrische Praxis ausschliessen. Das ist oft hilfreicher, da sie viele Fallstricke zu vermeiden weiss, die die Autoren nicht kennen konnten.

Dafür braucht man allerdings einen langen Atmen, viel Spürsinn und wohl auch etwas Glück, viel zu dicht ist das Gestrüpp von Lügen und Fehlinformationen, dass vor allem in den letzten 30 Jahren in die Öffentlichkeit gelangte, die argumentative Gewalt, mit der der Lamaismus versucht, Shakyamuni Buddha zum quasi "ersten Vajrameister" zu machen, ist dabei oft unfreiwillig komisch.

Ein Hintergrundgespräch mit Mönchen, die nicht der Vajrayana Tradtion angehören, und das in vertrauter Atmosphäre stattfindet, kann sehr hilfreich sein und fördert oft die Abgründe zutage, die man besser gesehen haben sollte, bevor man irgendwelche Gelübde, und sei es aus einer noch so positiven Motivation heraus, ablegt.

Trotz mancher Schwäche gebe ich diesem Buch 5 Sterne, auch weil zu so einem Buch verdammt viel Mut gehört, und ich mal davon ausgehe, dass die Familie Trimondi keine Kinder hat, sonst wäre es für meinen Geschmack schon etwas zu viel Mut.



So sieht die Praxis aus, 17. Januar 2012
Von
  SEVERITAS
Rezension bezieht sich auf: Der Schatten des Dalai Lama. Sexualität, Magie und Politik im tibetischen Buddhismus (Gebundene Ausgabe)
Da immer noch Rezensionen zu diesem Buch geschrieben werden, hat mich die letzte Rezension von Herrn Wicke dazu veranlasst, an dieser Stelle mal etwas konkreter zu werden. Zunächst möchte ich sagen, dass ich mich freue, dass es Menschen gibt, die dieses Buch, das leider nur noch gebraucht oder in englischer Sprache im Internet zu erhalten ist, immer noch lesen. Es müsste zur Pflichtlektüre einer jeden Frau werden, die sich in irgendeiner Weise für östliche Philosophie interessiert. Denn die Realität unter der "friedliebenden Übertünchung" des tibetischen Buddhismus, aber auch anderer tantrischer Sekten, ist eine grausame, menschen- und lebensverachtende, vor allem aber hoch kriminelle, wenigstens in unserem rechtsstaatlichen Sinne.

Die Eheleute Trimondi beschreiben das Kalachakra Ritual des tibetischen Buddhismus theoretisch/wissenschaftlich, was zum Begreifen der Zusammenhänge erst einmal notwendig ist. Hätte ich dieses Buch nicht irgendwann gelesen, ich hätte nie die Ideologie und den tieferen Sinn derart Frauen schädigender Vorgehensweisen verstanden. Die Frau als reines Material auf dem direkten Weg in die Erleuchtung von männliche Adepten ist so unvorstellbar wie dieses Buch Realität ist.
Die praktischen Auswirkungen tantrischer Rituale auf Frauen sind grauenvoll und von erheblicher Brutalität. Im Westen sind bereits Frauen betroffen, vor allem im angelsächsischen Bereich werden die Stimmen immer lauter, und die Auswirkungen des tantrischen Buddhismus und Hinduismus sind schon weiter als wir denken.

Sie finden statt "unter dem Auge des Gesetzes" und unter dem vollen Schutz von Medizin, Psychologie und anderen Wissenschaften. Der Täterschutz nimmt hier eine Form an, wie er seinesgleichen im sexuellen Missbrauch sucht, und das will schon etwas heißen. Wie die vorletzte Rezensorin geschrieben hat:"......wobei es einige geradezu als Sport anzusehen scheinen, das Strafgesewtzbuch mit Füßen zu treten". Und die Jurisprudens schaut gelassen zu.
Der Grund hierfür ist, dass der Westen keinen Zugang zu magischen Praktiken hat und Alles das, was nicht sichtbar und messbar ist, als nicht existent ablehnt. Solange die Wissenschaft weiterhin behauptet, es gäbe keine Kundalini Energie und es gäbe keine Chakras und magische Rituale hätten keine Wirkung, so lange reiben sich die Täter die Hände und fahren fort in ihrer Menschenverachtung.

Die Eheleute Trimondi haben klar die Wichtigkeit der Kundalini Energie für die Tantra Meister beschrieben. Sie ist weiblich (Kundalini Shakti), muss in der Frau entzündet werden und dient der Auslöschung (Feuer bedeutet immer Reinigung) des eigenen Energiekörpers zum Aufbau eines androgynen Energiekörpers.
Es ist an der Zeit, die Frauen zu fragen, denen die Kundalini Energie "aufgebrochen" wurde, an denen ein hoch traumatisierender Gewaltakt durchgeführt wurde. Die Frau wird von einer Sekunde auf die andere in einen anderen energetischen Zustand geworfen. Die Eheleute Trimondi nenen es die Kundalini Energie wird angezündet. Sie weiß nicht, was mit ihr passiert ist, sie weiß nur, dass von jetzt auf gleich in ihrem Körper alles anders ist.

Es ist an der Zeit, die Frauen zu fragen, denen über Jahre hinweg die Kundalini Energie KONTINUIERLICH durch den Rücken entlang der Wirbelsäule und des zentralen Nervensystems läuft und die sie in den vorderen Chakras im Bereich des Sakralchakras und des Solar Plexus aufbläht wie einen Ballon. Diese Energie, die sie über Jahre hinweg nicht mehr schlafen lässt, da dieser Vorgang verbunden ist mit einer PERMANENTEN Adrenalin- und Cortisolausschüttung, die die Amygdala nicht mehr in der Lage ist zu verarbeiten und was im menschlichen Körper sonst nur in akuten Stress- und Angstsituationen der Fall ist.

Es ist an der Zeit, die Frauen zu fragen, deren neuronale Verbindungen im Gehirn derart verändert wurden, dass sie KONTINUIERLICH Missbrauchs- und Vergewaltigungsgefühle im gesamten Genitalbereich haben. Dies über Jahre ertragen führt zu Schädigungen des Vegitativums wie auch des zentralen Nervensystems.

Es ist an der Zeit, die Frauen zu fragen, die absichtlich in Trance geführt wurden oder in tiefen Meditationszuständen mental missbraucht wurden. In der Traumaforschung nennt man so etwas täterinduzierte Anteile. Hier werden Programmierungen gesetzt und man weiß heute, dass so "Multiple Persönlichkeiten" hergestellt werden. Aus dem Satanismus und dem rituellen Missbrauch sind diese Vorgehensweisen bereits bekannt und wissenschaftlich erforscht.
Die östlichen Tantra Meister beherrschen die Techniken seit vielen hundert Jahren und führen sie jetzt im Westen ein.

Es ist an der Zeit, die Frauen zu fragen. Sie sind die EINZIGEN, die die praktischen Auswirkungen kennen und sie beschreiben können. NICHTS, aber GAR NICHTS ist imaginär, wie man dem dummen Westen glauben machen will. ALLE imaginären Vorgehensweisen haben Auswirkungen in der Realität. Das ist schließlich der Sinn eines Rituals und vor allem schwarzmagischer tantrischer Rituale, wie das Kalachakra Ritual eines ist. Es hat Auswirkungen im Körper, im Geist und in der Psyche der betroffenen Frauen. Es ist eine Form von mittelalterlicher Folter, angewandt im 21. Jahrhundert.

Und der Westen unterstützt die Psychopathologie dieser Täter.

Den Eheleuten Trimondi sei Dank für dieses Buch



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Ein Buch, das mich bewegte, 3. Januar 2001
Von Eine Kundin

Rezension bezieht sich auf: Der Schatten des Dalai Lama. Sexualität, Magie und Politik im tibetischen Buddhismus (Gebundene Ausgabe)
Als seit vielen Jahren praktizierende Buddhistin teile ich voll, wenn auch mit Bedauern, die Kritik der Autoren am tibetischen Buddhismus und dessen frauenfeindlichen, manipulaiven Sexualpraktiken.

 Ich selbst habe als Frau, unter strengstem Verbot darüber zu sprechen, sexualmagische Rituale mit meinem Rinpoche durchführen müssen. Und obwohl er mir diese als unumstössliche Notwendigkeit und als besondere Initiation für meine Erleuchtung verordnete, habe ich zutiefst darunter gelitten und mich als Frau gedemütigt gefühlt. Die magischen und emotionalen Konsequenzen davon waren anschließend für mich so belastend, dass ich nicht ohnen therapeutische Hilfe auskommen konnte.

Mehrere buddhistische Freundinnen von mir haben sich vor allem nach dem Erscheinen des erschütternden Frauenberichtes der Kalu Rinpoche Schülerin June Campbell getraut, mir von ähnlichen "Initiationsriten" zu berichten.

 Leider ist unsere Angst vor negativen magischen Auswirkungen auf unser Leben beim Brechen unserer Schweigepflicht immer noch so groß, daß wir es noch nicht wagen, uns vom Bann dieser auf Magie, Aberglaube und Geheimnis beruhenden Religion zu lösen.

Da unsere Hingabe oft so bedingungslos war, fürchten wir den Schmerz des ernüchternden Erwachens und weisen von uns die immer lauter werdenden Kritiken an den Lamas. Wir sollten aber für aufklärende Bücher wie das der Trimondis dankbar sein - denn sie öffnen neue Türen für Reformen und Korrekturen des Buddhismus.
Die Lektüre hat mir auf viele persönliche Fragen Antworten gegeben und mir geholfen, als weiterhin bleibende Buddhistin Mut zum kritischen Betrachten und zur Forderung nach Reformen zu entwickeln.
Die Geschichte hat gezeigt, daß Religionen wandelbar sind, warum sollte das nicht auch für den tibetischen Buddhismus gelten. Auch der Buddha hat gesagt, daß sich seine Lehre stets verändern werde. Lesen Sie das Buch der Trimondis, um noch mehr engagierter Buddhist zu werden.

Mittwoch, 6. Juni 2012

Kaltes Herz, zerbrochene Seele

 



Geh nicht, wohin ein Weg führen mag. Geh dorthin, wo kein Weg ist und hinterlasse eine Spur.
Jean Paul



Heute bekam ich vom Google Team eine Mail, in der mir ein Brief der rechtlichen Vertretung Ole Nydahls zugesandt wurde.

Darüber hinaus habe ich auch Post von Nydahls Anwalt bekommen, welcher mir androht, eine Abmahnung in vierstelliger Höhe, eine einstweilige Verfügung - die er inzwischen gegen mich erwirkt hat, ohne eine mündliche Anhörung - und eine Verleumdungsklage gegen mich zu erwirken, wenn ich die unten aufgeführten Aussagen nicht von meinem Blog nähme, die das ach so gute Ansehen seines Mandanten beschädigen. Nydahl ist nun mal eine kontrovers diskutierte Person und wird damit leben müssen.

Außerdem ist meine Ärztin, die ein psychiatrisches Gutachten darüber erstellt hat, dass ich, nach ihrer Diagnose, Zitat "Opfer ... und okkulter Gewalt in einer buddhistischen Sekte geworden sei", was sie nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben hat, nachdem ich jahrelang bei ihr in psychotherapeutischer Behandlung war, aufgefordert worden, mich davon abzuhalten, meine Erlebnisse und die Reflektionen darüber weiterhin zu veröffentlichen.  Das Ganze nimmt groteske Züge an. Wovor haben sie denn solche Angst?

Nydahl hat behauptet, er hätte keine Feinde und selbstgefällig in die Runde geschaut: "Wo sind sie denn?" Hey, Honeybaby, hier ist eine Feindin, um es einmal etwas spielerisch zu formulieren.

Im Übrigen geht es mir nicht darum, Ole Nydahl in irgendeiner Form "hinzuhängen". Immerhin war ich seit 2003 seine begeisterte, wenn auch kritikfähige Anhängerin und bis 2005, bis zu dem Zeitpunkt, als meine Kundalini gewaltsam erweckt wurde, war diese Zeit eine der Besten meines Lebens. Natürlich habe ich meine Haltung zum tantrisch-tibetischen Buddhismus inzwischen vollständig verändert, wie man unschwer auf diesem Blog nachlesen kann.

Schlussendlich war es auf dem Weg meiner Heilung die größte Herausforderung für mich, ihm zu verzeihen, was ich dann als eine wirkliche Befreiung aus meiner Opferrolle erlebt habe. Doch vorher war ich natürlich, völlig zu Recht, unendlich wütend auf ihn!


Nun geht es hier nicht nur um mich. Ich will nur das Recht haben zu beschreiben, was mir passiert ist und anderen Frauen und Männern, die Ähnliches erlebt haben, Mut zu machen, darüber zu sprechen und vor Allem keine Angst davor zu haben, etwa verrückt zu sein. Eine offene Kundalini, wie immer sie zustande gekommen sein mag, ist kein Verrücktsein! Es können sich allerdings, wenn wir nicht lernen, mit den Phänomenen umzugehen, und dabei brauchen wir Hilfe, schlimme wahnhafte Symptome entwickeln. Das habe ich in meinem Vortrag:

http://marte-micaela-riepe.blogspot.de/2011/10/die-entstehung-einer-multiplen.html

dargestellt und ich möchte den hier durch ein Zitat von C.G.Jung ergänzen:


"Man hört und liest oft über die Gefahren des Yoga, vor allem des berüchtigten Kundalini Yoga. Der in dieser Yoga-Form durch die Öffnung der Kundalini bewusst induzierte psychoseartige Zustand, der bei instabilen Individuen leicht zu einer echten Psychose führen kann, ist eine wirkliche Gefahr, die in der Tat sehr ernst genommen werden muss. Diese Praktiken sind höchst gefährlich und sollten nicht mit unserer typisch westlichen Lebensweise vermischt werden. Sie bedeuten eine Herausforderung an das Schicksal, die an die an Wurzeln der menschlichen Existenz reicht und es kann eine überwältigende Flut von Leiden aufbrechen, von denen kein vernünftiger Mensch jemals zuvor geträumt hat. Diese Leiden entsprechen den höllischen Qualen des chönyid-Bardo ... " (CG Jung, Einführung in das tibetische Buch der Toten)

In diesem chönyid-Bardo- -nachzulesen bei Wikipedia- kam ich während des Oster-Kurses 2005 zu Nydahl, ohne dass ich auch nur den Hauch einer Ahnung davon hatte, in welchem Zustand ich war, mir fehlten die Worte, um ihm einen Namen zu geben und ihn zu beschreiben, im Gegensatz zu heute.

Etwas Poetisches dazu:

“There is a moment, when all hope goes by, all proud vanishs, all expectation, all faith, all longing.

That moment is mine. Then I listen to the tone of a flawing soul.

It is not a loud cracking sound like splintering bones, when a spine is breaking or a skull is bursting. And also not smooth and moist like a breaking heart.

It is a tone when someone asks how much pain can a woman sustain; a tone, which is dashing to pieces the mind and letting the past seep into present, a tone so high that only the dogs of hell can listen to.

Do you hear that? Someone has curled up like a tiny sphere and is crying noiseless into an endless night.”



Hier nehme ich zwei Kommentare vorweg, die ich zu diesem Post bekam:

"Survival of that all  gives you all the strength and all the guts that you need to cope with Diamond Way Pavlovian lawyers. Huge Respect Micaela. Huge Respect."


Bruno Waldvogel-Frei15. Mai 2012 09:20

Entweder hat die Anwaltskanzlei keine Ahnung von der Materie, oder sie versucht die Tatsachen zu verschleiern. Die Fachliteratur ist vorhanden, wenn man sie lesen will. Die Aussagen der betroffenen Frauen gibt es ebenfalls. Es gab sogar über Jahre einen grossen amerikanischen Blog von betroffenen Tantra-Opfern. Viele fürchten sich zu reden, weil sie gemäss tantrischer Lehre Angst haben, eine der Wurzelsünden zu begehen, und weil sie mit Millionen von Jahren tantrischer Hölle bedroht werden.

Er ist Autor des Buches "Das Lächeln des Dalai Lama" und hilft in seiner Arbeit als Pfarrer und Seelsorger Opfern, die AnhängerInnen des tantrisch-tibetischen Lamaismus waren , als einer der Wenigen, die dass können.




Durch die juristischen Aktionen wird offensichtlich versucht, mich mundtot zu machen, weil ich Zeugin geheimer Praktiken des tantrisch-tibetischen Buddhismus bin. Ich kann es Ole Nydahl nicht einmal verdenken; denn für ihn bedeutet es einen immensen Gesichtsverlust als Lama, wenn ich so offen über alles spreche und eben nicht als "Dharma-Schützerin" agiere.
Möglicherweise ist der Verfasser des Briefes an Google als Jurist nicht in der Lage, die unterschiedlichen Formen von Gewalt zu unterscheiden , als da sind körperliche Gewalt, psychische Gewalt, strukturelle Gewalt und okkulte Gewalt.
In allen meinen Darstellungen beziehe ich mich darauf, dass meine Kundalini gewaltsam erwachte, dass das eine überwältigende Erfahrung war, siehe Zitat C.G.Jung, und dass Ole Nydahl es wusste. In der Hoffnung, dass dies in unserer westlichen Welt nicht verstanden wird, versuchen Nydahl und sein Anwalt, es zu leugnen. Möglicherweise weiß der aber auch wirklich Nichts über die Bedeutung einer offenen Kundalini im tantrisch-tibetischen Buddhismus, obwohl er ein ergebener Anhänger Nydahls ist.

Um zu vertiefen, in welchem Zustand ich war, zitiere ich folgenden Text in leicht veränderter Form, den ich auch an die Berliner Staatsanwaltschaft geschrieben habe:
"Heute weiß ich, dass dieser Bardo-Zustand, der in seiner Praxis zu den sechs Geheimlehren Naropas gehört, Folgendes bewirkt, zitiert nach Wikipedia:
Der Versuch, die Sechs Yogas insgesamt oder auch nur teilweise durchzuführen, ohne entsprechende Grundlagen, Anleitungen und Hilfestellung zu haben, ist zwar möglich, kann aber mitunter zu schwerwiegenden und möglicherweise irreversiblen physischen und psychischen Komplikationen führen."
In dieser Praxis bin ich von Nydahl alleingelassen worden, ohne Grundlagen, ohne Hilfestellung, ohne Einführung und mir sind Hören und Sehen vergangen. Und es war ein Verbrechen des sogenannten Karmapa, der mich, als ich flehentlich versuchte, von ihm Hilfe zu bekommen, einfach nicht empfing, mir nicht half, mir Nichts erklärte. Damals konnte ich nicht begreifen, dass genau das seine Strategie ist. Darüber, über seine Verwicklungen in diese Geschichte, werde ich noch ausführlicher sprechen. Hier würde es zu weit führen.
Mir ist durch ein psychiatrisches Gutachten, das Resultat langjähriger psychotherapeutischer Behandlung ist, Hilfe, die ich brauchte, weil ich den Bardo-Zustand erlebt habe, diagnostiziert worden, dass ich, Zitat, "ein Opfer ... und okkulter Gewalt geworden sei." Vorher war ich eine glückliche, ausgeglichene Frau, die ihr Lebtag nie therapeutische, geschweige denn psychiatrische Unterstützung brauchte."
Inzwischen bin ich unglücklich über den Begriff "okkulte Gewalt", mir bleibt allerdings aufgrund der mangelnden Erforschung dieses Phänomens keine andere Wahl. Ich habe in meinem Vortrag "Entstehung einer multiplen Persönlichkeit durch Trance-Techniken im tantrisch-tibetischen Buddhismus" aufgezeigt, welche Phänomene aus solch tiefen Trancen erfolgen, wie ich sie erlebt habe: Das spontane Auftreten einer zweiten Persönlichkeitsstruktur, Altersregression und positive und negative Halluzinationen . Das wurde an einer Universität in Finnland untersucht.
In diesem Post
werden Studien vorgestellt, in denen die Symptome beschrieben werden, die nach intensiven Meditationen auftreten können. Es wurden Hirnscans gemacht und es ist deutlich zu sehen, wie sich Aktivitäten verschiedener Hirnregionen verändern und es wird beschrieben, welche Auswirkungen das auf Wahrnehmung und Körpergefühl hat. In anderen Studien wurde untersucht, wodurch und wie sich dann der Hirnstoffwechsel verändert.
Wir müssen wissen, dass Nydahl selbst eine geöffnete Kundalini hat, was im tantrisch-tibetischen Buddhismus als eine der Voraussetzung dafür gilt, Befreiung und Erleuchtung erreicht zu haben. In diesem Zusammenhang ist sein EEG interessant, was im Rahmen einer Harvard-Studie gemacht wurde, während er meditierte:
Dieser Hirn-Scan wurde heftig im RickRossForum diskutiert. Hier ein Zitat:
"As far as I can tell it suggests that the concept of self is located in the right front temporal lobe.

It also suggests that Ole's dissociated state is similar to psychosis, but that he "re-identifies" with himself afterwards."
Das Alles ist sehr spannend. Ich will in einem der nächsten Posts näher darauf eingehen.
Immerhin erzählte Ole Nydahl während meiner Anwesenheit auf einem Phowa-Kurs, er gelte als befreit und ich glaube, es war der sogenannte Kalu Ringpoche, der ihm das attestiert hat. Wer allerdings seine Biographie aufmerksam gelesen hat, zumindest die erste Fassung, erkennt an den Phänomenen, die er dort beschreibt, wie z.B. das unwillkürlich auftretende Hin-und Herhopsen während des Sitzens in Meditation, Symptome einer offenen Kundalini.
In einem solchen veränderten Bewusstseinszustand sind bisher unerforschte Auswirkungen auf Andere möglich, wie z.B. hypnotische Phänomene oder veränderte Körperwahrnehmungen, so wie ich es bei Nydahl und dem sogenannten Karmapa erfahren habe.

Indische hinduistische Yogis in einem solchen Zustand gehen meist sehr verantwortungsbewusst mit ihren Kräften um und, obwohl es auch dort schwarze Schafe gibt, gilt es unter ihnen als Verbrechen, die Kundalini einer Anderen durch ihre "Kräfte" gewaltsam zu öffnen. Sie haben meist "Shakti", also die erweckte Kundalini, durch jahrelange Übung und Askese in sich selbst entwickelt.
Die tibetischen Yogis verfolgen eine ganz andere Strategie, wie Nydahl einmal erwähnt hat. Sie gehen von "Shakti" aus. Dies bezeichnete er stolz als den wesentlichen Unterschied zum Hinduismus. Es bedeutet im Klartext, und so haben es auch die Trimondis in ihrem Buch "Der Schatten des Dalai Lama" analysiert, die geöffnete Kundalini einer Frau ist Quelle für die Kraft des Yogi, es findet also im tantrisch-tibetischen Buddhismus ein "systematisches Ausnutzen weiblicher Energie statt." Das ist sehr gut im Kalachakra-Tantra beschrieben und in den "geheimen" Kommentaren dazu.

Nydahl ist solch ein Vertreter, der feige und hinterhältig mein Vertrauen ausgenutzt hat, um, wie er selbst sagte, "mit einer schönen, starken Frau durch den Raum zu fliegen".

Was den Vorwurf sexuellen Missbrauchs angeht, den ich nicht erhebe, so bin ich nicht der Meinung, Nydahl nötige die Frauen, mit denen er sexuellen Kontakt hat, auf übliche Weise. Nun gibt es allerdings inzwischen eine weltweite Diskussion über den Begriff "Missbrauch der Funktion des spiritueller Lehrers", bei dem die seelische Abhängigkeit der Schülerinnen ausgenutzt wird und man in diesem Kontext von Missbrauch sprechen kann.
Hierzu ein verdeutlichendes Zitat:

"We had also the shared conviction that sexual relationships between teachers and students lead to harm and that it is a must to avoid that. (In Germany it is illegal and chargeable if psychologists, medical doctors or therapists have sexual relations with their patients, and Rutter has shown the devastating harm sexual relationships in unbalanced power situations can create for both sides. So why should Buddhist teachers who preach compassion, non-violence, the faults of desire and not harming others engage in such relationships? Some claim it would be for “the student’s benefit” and a “practice” but why then people are damaged, and feel really in pain and suffering after having been “benefited” [by often highly manipulative methods] to have sex with their teachers? In case there is an extreme rare case where there is really no harm or even benefit, one can expect that there also won’t be someone who will report about the sorrow, lamentation, suffering, distress, and agitation they have gone through.) [2] "



Nydahl und sein Anwalt werden sich daran gewöhnen müssen, dass der Begriff "Missbrauch" in dieser Weise verwendet wird.

Es ist im Übrigen eine lächerliche Schutzbehauptung von ihm, seine Schülerinnen seien im Augenblick der sexuellen Verbindung gleichrangig mit ihm. Das muss er behaupten aufgrund seiner tantrischen Ideologie. Doch genau so, wie wir bei den tantrischen Buddhadarstellungen in Vereinigung eines Erwachsenen mit einem sehr jungen Mädchen nie auf die Idee kämen, es handle sich hierbei um eine gleichwertige Beziehung zwischen zwei erwachsenen Partnern, so wenig ist eine Gleichrangigkeit seiner jungen Schülerinnen mit ihm vorhanden. Er würde auch schreiend davon laufen bzw. es sich doch sehr verbitten, stünde einmal so eine junge Frau auf und behauptete, jetzt die Geschicke des Diamantweges mitbestimmen zu können, öffentlich und unter Einsatz sämtlicher Insignien, die Nydahl hat. Das wäre mal schön zu beobachten!

Im Übrigen ist das Zur-Verfügung-Haben von jungen Mädchen für Ole Nydahl auch Inhalt von Wünschen, die seine SchülerInnen für ihn machen. Ich war selbst dabei, als er uns damals bat, bitte macht Wünsche für mich, damit mich die jungen Mädchen -es heißt ausdrücklich nicht Frauen- weiterhin so anziehend finden wie jetzt.

Natürlich nehmen seine SchülerInnen seine massenhaften sexuellen Kontakte innerhalb des Sanghas wahr und wenn sie ihn darauf ansprechen, sagt er treuherzig, er könne nicht allein schlafen. Nein, das stimmt nicht. Er will es nicht. Und er darf es auch nicht, nachdem er ein geheimes tantrisches Gelübde abgelegt hat, das ihn verpflichtet, jeden Tag Sex zu haben.
Er sagt immer wieder, "habt Sex, mit wem ihr wollt". Ich habe mir anfangs keine Gedanken darüber gemacht, was er damit meint und wieso er das so eindringlich sagt. Ich konnte es auch nicht verstehen, weil ich Nichts wusste von den Versprechen, die der Adept erhält, wenn er dem linkshändigen tantrischen Pfad folgt, so wie Nydahl es tut. So wird z. B. gesagt, dass, wer 100.000 Kurukulla-Mantras spricht, er jede Liebespartnerin bekommt, die er will. Ich spreche hier ganz bewusst in der männlichen Form, für Frauen gilt das nicht. Die tantrisch-tibetische Tradition in der misogynistischen Ausformung ihres archaisch-magischen Weltbildes sieht das nicht vor.




6 Kommentare:

  1. Die magischen und bewusstseinsmanipulierenden Techniken haben nicht so ganz zu dem Ziel geführt, das man(n) sich so vorgestellt hat, obwohl es in anderen Fällen wahrscheinlich schon mannigfach gelungen ist. Die Frau wurde zwar als körperliches, geistiges und seelisches Wrack zurückgelassen, aber sie hat einen eisernen Lebenswillen und auf einem langen Weg ins Leben zurückgefunden. Und nun geht sie hin und berichtet über ihre Erfahrungen und die Täter.

    Es ist inzwischen eine Gesetzmäßigkeit, ganz allgemein bei Missbrauch, dass Täter dann sämtliche Register ziehen. Schließlich muss die Situation pervertiert werden und das Opfer muss zum Täter und der Täter zum Opfer gemacht werden. Das beliebteste Register bei dieser Verdrehung der Verhältnisse ist dabei das der Rechtsstaatlichkeit. Schließlich muss dem Täter Recht geschehen.

    Frauen hingegen dürfen in diesem Rechtsstaat ohne ihr Wissen uralten bewusstseinsmanipulierenden Ritualen und Trancen unterzogen werden.

    Also muss ganz rechtsstaatlich eine Säule des Rechts, ein Anwalt her, der auffordert, Fristen setzt, droht und einschüchtert. Alles Strategien von Anwälten, um Opfer mundtot zu machen. Nach schwerem Missbrauch gelingt dies auch in vielen Fällen.

    Im Fall tantrischer sexualmagischer Gewalt liegen die Dinge allerdings etwas anders. Hat eine Frau die gewaltsame Öffnung der Kundalini Energie, den beschrienbenen Bardo Zustand und alle damit einhergehenden Symptome überlebt, und ist ihr eine Klärung und Behandlung dessen, was ihr widerfahren ist, gelungen, dann kann sie auf dieser Welt nichts mehr schrecken; schon gar kein Anwalt, der die "rechtsstaatliche Ordnung" wiederherstellen will.
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  2. It has to be stated very clearly that many lawyers are Ole Nydahl’s students.

    When I was a young Buddhist one of my friends said to me:
    “Have you noticed that Ole Nydahl treats lawyers who are his students differently than all the rest? He very often praises them personally and in public, he gives them prestige, a better status in Diamond Way and he gives them a lot of attention. Do you know why? Because he knows he will need them in the future.”

    I couldn’t understand it back then. But now I understand it.
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  3. Survival of all that gives you all the strength and all the guts that you need to cope with Diamond Way Pavlovian lawyers. Huge Respect Micaela. Huge Respect.
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  4. Entweder hat die Anwaltskanzlei keine Ahnung von der Materie, oder sie versucht die Tatsachen zu verschleiern. Die Fachliteratur ist vorhanden, wenn man sie lesen will. Die Aussagen der betroffenen Frauen gibt es ebenfalls. Es gab sogar über Jahre einen grossen amerikanischen Blog von betroffenen Tantra-Opfern. Viele fürchten sich zu reden, weil sie gemäss tantrischer Lehre Angst haben, eine der Wurzelsünden zu begehen, und weil sie mit Millionen von Jahren tantrischer Hölle bedroht werden.

    Bruno Waldvogel-Frei
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  5. Sehr geehrter Herr Waldvogel-Frei,

    Ihr Statement ist vollkommen richtig, und ich möchte Ihnen zustimmen.

    Es gibt Frauen, die diese tantrischen Vorgehensweisen bestätigen können und die entsprechende, diese Aussagen theoretisch belegende Literatur liegt auch vor. Ich bin sicher, manch eine Frau kann darlegen, was alleine eine aufgebrochene Kundalini Energie für einen Menschen bedeutet.

    Wie ich bereits erwähnt habe, versucht diese Kanzlei das, was fast immer  passiert, nämlich die Positionen von Opfer und Täter umzudrehen. So kann man schließlich auch sein Geld verdienen.
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  6. Ritual abuse
    Multiple identity syndrome
    Internal sabotage

    The Website of Ellen P. Lacter, Ph.D.
    http://endritualabuse.org/

    Interview with Ellen P. Lacter. It is just shocking and heartbreaking, especially when she exposes the whole social denial system.
    http://www.youtube.com/watch?v=AXN33qB_mSk

    Sources:
    http://endritualabuse.org/links-references/

    Micaela you have done a tremendous job.
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Der Buddhismus ist hoffnungslos






Ein Interview mit Paul Williams

 
24.05.2012 | 18:22 | Von Anne-Catherine Simon (Die Presse)
 



Der Buddhismus-Forscher Paul Williams erklärt, warum der Dalai-Lama die christliche Tugend bewundert, welchen Missverständnissen der Westen aufsitzt und warum eine erleuchtete Person nicht liebesfähig ist.



Die Presse: Was sind die größten Missverständnisse über den Buddhismus im Westen?

Williams: Dass er einfach eine Religion der Erfahrung und ruhiger Kontemplation ist, die wenig oder keinen Glauben erfordert. Oder dass Buddhisten so viel meditieren; tatsächlich ist Meditation ziemlich selten. Oder dass der Buddhismus keine ethischen Anforderungen stellt. Oder dass alle buddhistischen Lehrer spirituelle oder „heilige" Menschen sind - es gab schon viele Skandale rund um buddhistische Lehrer. Aber das vielleicht größte Missverständnis ist, dass der Buddhismus eine ganz friedliche Religion ist.

Sie sagten einmal, der Dalai Lama sage bei seinen Besuchen im Westen nur, was die Leute hören wollen ...

Williams: Er kann sehr gut in den kulturellen Begriffen der Menschen sprechen, die ihm zuhören. Tatsächlich ist dieser geschickte Einsatz der Mittel, der auf Sanskrit „upayakaushalya" genannt wird, im Buddhismus des Dalai Lama eine besondere Errungenschaft. Wer sich nicht sehr lange damit beschäftigt hat, kann kaum verstehen, was der Dalai Lama wirklich meint. Ich habe selbst gehört, wie er einer Gruppe von Christen erklärte, dass er an einen liebenden Gott glaube. Aber das, was der Dalai Lama mit dem Wort „Gott" beschrieb, war sehr weit von dem entfernt, was diese christlichen Theologen damit gemeint hätten.

Wie charakterisieren Sie ihn?

Williams: Er ist sehr klug, aus einer vollkommen anderen Welt kommend, tief vertraut mit seiner tibetischen Tradition und in vielem extrem traditionell. Der Schlüssel zu ihm ist die Sorge um das Überleben des tibetischen Volkes und seiner Religion. Hinter seinen Besuchen, seinem Lachen mit den westlichen Menschen steht immer nur eins: „Wie wird diese Situation, wie werden diese Leute der Sache des tibetischen Volkes dienen?" Auch deswegen sagt er in verschiedenen Umgebungen verschiedene Dinge. Dem Dalai Lama geht es nicht um den Westen, es geht ihm nur um Tibet.

Der Dalai Lama sagt den Menschen hier, sie sollen Christen bleiben, warum?

Williams: Er kennt das Christentum nicht gut und scheint sich auch nicht sehr dafür zu interessieren. Ich glaube, er hält die christliche Philosophie für nicht so hochstehend. Aber eines bewundert er: die Geschichte christlicher Tugend. Da wir in diesem Leben sowieso nicht erleuchtet werden, ist der christliche Glaube für den Dalai Lama ein nützlicher Weg, tugendhaft zu sein - und somit eine günstige Wiedergeburt zu erlangen. Nach vielen Leben, denkt er, werden die Menschen dann vielleicht zum Buddhismus finden. Viele denken, für ihn sind alle Religionen gleich, nichts könnte falscher sein. Der Dalai Lama ist von der Wahrheit und Überlegenheit des Buddhismus absolut überzeugt.

Er spricht auch viel von „Liebe", was bedeutet das genau?

Williams: Ich weiß es nicht, vielleicht sollten Sie das ihn fragen. Im Gegensatz zur jüdisch-christlichen Gemeinschaft zielt der Buddhismus auf totale Selbstgenügsamkeit. Alle buddhistischen Traditionen sind sich außerdem einig, dass das „nirvana" ein Zustand der Freiheit von allem Leiden ist. Papst Benedikt dagegen betont, dass Liebe notwendigerweise die Möglichkeit des Leidens beinhaltet. Daraus würde folgen, dass die erleuchtete Person im Buddhismus nicht liebesfähig ist. Wenn ein Buddha nicht leiden kann, dann ist er schlicht unfähig sich verletzlich zu machen und folglich unfähig, ein Risiko einzugehen, wie es wahre Liebe notwendig macht. Indem der Buddhist das Ende allen Leidens zum Ziel macht, muss er auch das Ende der Liebe zum Ziel haben.

Sie waren zwei Jahrzehnte lang Buddhist. Wie kam das?

Williams: Ich war immer religiös. Ich wurde als Mitglied der anglikanischen Kirche erzogen und habe meinen christlichen Glauben sehr aktiv praktiziert. In meiner Jugend - den 1960ern - gab ich das Christentum auf und wurde schließlich Buddhist in der Tradition des tibetischen Buddhismus, die jene des Dalai Lama ist. Das Wichtigste, das mich am Buddhismus anzog, war, dass es eine vollständige Religion ist mit einer tiefen spirituellen Tradition, die gleichzeitig die Existenz eines persönlichen Schöpfers total negiert. Manche buddhistische Quellen machen sich sogar lustig über diese Idee. Ich war gerade sehr mit der Theodizee, der Frage nach Gott und dem Bösen auf der Welt beschäftigt, und all diese Probleme waren mit dem Buddhismus auf einen Schlag gelöst. Dazu kam, dass natürlich in den 1960ern Buddhismus sehr, sehr exotisch und modisch war.

Ende der 1990er-Jahre konvertierten Sie zum Katholizismus. Was war der Anstoß dafür?

Williams: Im Zug einer wissenschaftlichen Arbeit verstand ich zum ersten Mal die Bedeutung der buddhistischen Standard-Behauptung, dass die wiedergeborene Person nicht dieselbe Person ist wie die verstorbene. Es heißt zwar, sie sei weder dieselbe noch eine andere, mir scheint aber, es muss eine andere sein. Selbst im höchst unwahrscheinlichen Fall, dass ich als Mensch wiedergeboren würde, wäre das nicht „ich". Die Identität der Person kann die Veränderungen, die mit einer Wiedergeburt einhergehen, vor allem die Veränderungen, die mit der radikalen Unterbrechung körperlicher Kontinuität einhergehen, nicht überleben. Einflussreiche buddhistische Gelehrte haben genau so argumentiert. Das ist auch ein Grund, warum Buddhisten die Wiedergeburt immer als etwas „Schreckliches" gedacht haben. Da wir in diesem Leben sicher nicht zur Erleuchtung gelangen, ist unser Tod das Ende. Insofern ist der Buddhismus hoffnungslos. Er gibt im Unterschied zum Christentum auch keine Hoffnung für unsere menschlichen Beziehungen, egal wie wesentlich sie sind, wie tief die Liebe ist.

Aber das berührt nicht die Wahrheitsfrage.

Williams: Ich begann dann aber tief über die Kohärenz des Buddhismus nachzudenken und ob er wirklich sinnvoller ist als die tiefschürfendste christliche Theologie. Die meisten Buddhismusforscher sind nicht geschult in westlicher Philosophie, und selbst wenn, hüten sie sich oft, den Buddhismus auf seine Kohärenz hin zu analysieren. Dazu kommt, dass bei den meisten westlichen Menschen die Kenntnis des Christentums sehr schlicht ist. Wenn wir aber den Buddhismus studieren, beginnen wir gleich auf hohem Niveau - und vergleichen das dann mit unserer primitiven Vorstellung des Christentums. Ich beschäftigte mich eingehend mit den Argumenten der großen christlichen Denker, vor allem Thomas von Aquin, für die Existenz Gottes, und warum die Existenz des Bösen auf der Welt nicht heißen muss, dass es keinen Schöpfergott gibt. Ich glaube heute, dass es einen gibt, und dieser Glaube ist ein Vernunftglaube.

Können Christen von buddhistischer Meditation profitieren?

Williams: Meist meint man damit „beruhigende Meditation". Entspannung und bessere Konzentration tun jedem gut, allerdings haben sie nicht per se einen religiösen Wert. Sich zu entspannen, hat mit Gebet so viel zu tun wie der Genuss eines Achterl Weins nach einem harten Arbeitstag mit dem Empfang der Heiligen Kommunion.

Können westliche Menschen „echte" Buddhisten werden?

Williams: Ja, aber es braucht viel Zeit. Die Frage ist, ob der westliche Buddhismus diese Zeit hat. Obwohl die Menschen oft sehr wenig darüber wissen, was alles zum Buddhismus gehört - zum realen, gelebten Buddhismus, wie er jahrhundertelang in vom Buddhismus beeinflussten Kulturen geglaubt und praktiziert wurde -, und obwohl es oft nur eine Sache der Mode ist, sich Buddhist zu nennen, gibt es heute doch viele Leute im Westen, die sehr gute Kenntnisse haben und die den Buddhismus so zu praktizieren versuchen, wie er von traditionellen buddhistischen Lehrern gelehrt wird. Insgesamt allerdings ist der „westliche Buddhismus" dabei, sich zu einem eigenständigen Phänomen zu entwickeln, das in vielem nur sehr indirekt mit den Wurzeln zu tun hat. Ich sage nicht, dass das schlecht ist, auf jeden Fall ist es unvermeidlich. Aber ich finde es manchmal sehr frustrierend, im Westen Behauptungen über den Buddhismus zu hören, die vom Standpunkt des traditionellen Buddhismus, wie er durch fast zweieinhalb Jahrtausende bestanden hat, sehr fragwürdig wären. Schon jetzt verlassen viele Menschen im Westen asiatische Lehrer zugunsten von westlichen, die oft kein Wort in einer asiatischen Sprache sprechen und manchmal noch nie in Asien waren.

Zur Person

Paul Williams ist emeritierter Professor für indische und tibetische Philosophie am Centre for Buddhist Studies der University of Bristol. Er hat den Dalai-Lama ins Englische übersetzt und war Präsident der "United Kingdom Association for Buddhist Studies". Williams war zwei Jahrzehnte lang praktizierender Buddhist und konvertierte Ende der 1990er-Jahre zum Katholizismus.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.05.2012, Langversion)